RILKOSAN

Widerstandsfähige Kommunikationssysteme erhöhen die Sicherheit von digitalen Abläufen in der Industrie

Kommunikationssysteme sind die Basis für die Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft. Sie bilden das zentrale Nervensystem der digital vernetzten Welt. Ausfälle, technische Störungen oder Angriffe in diesen Übertragungssystemen gefährden die Zusammenarbeit automatisierter Prozesse. Beispielsweise können bei der Übergabe von Werkstücken mechanische Schäden entstehen, wenn zwei Roboter nicht zeitgleich miteinander kooperieren. Oder es drohen Produktionsausfälle bei unterbrochenen Kommunikationsstrecken verbundener Prozesse. Ziel von Forschung und Entwicklung ist es daher, die zukünftige Nutzung verbundener Kommunikationssysteme wie etwa 6G-Mobilfunk, industrielle Bussysteme und IP-basierte Verbindungen zu erforschen und neue technologische Ansätze zu entwickeln, um Störungen zu vermeiden sowie die Wiederaufnahme gestörter Datenverbindungen zu beschleunigen.

Kernziel des Projekts „Resiliente Kommunikationssysteme mit hoher Verfügbarkeit von Netzen und Geräten“ (RILKOSAN) ist es, die Widerstandsfähigkeit von industriellen Kommunikationssystemen zu erhöhen. Dazu entwickeln die Forschenden Maßnahmen gegen externe Störeinflüsse oder Teilsystemausfälle. Hierfür werden Methoden zum automatischen Aufspüren von Anomalien in der Datenübertragung erforscht und entwickelt. Darauf aufbauend wird eine übergreifende Architektur entwickelt, die zugleich das Monitoring und das Einleiten geeigneter Gegenmaßnahmen erlaubt. Für den Fall eines Totalausfalls werden Methoden in die neuartige Architektur integriert, die die Datenübertragung wieder sicher anlaufen lassen. Zudem integrieren die Forschenden ein hardwarebasiertes fehlerresilientes Sicherheits-modul in die neue Architektur, welches Authentifizierung, Verschlüsselung und Verfügbarkeit hoher Datenraten zwischen einzelnen Geräten und den Netzkomponenten unterstützt.

Der innovative Lösungsansatz im Projekt RILKOSAN besteht in der Verknüpfung einer sensiblen Überwachung von unterschiedlichen internen und externen Störeinflüssen bei gleichzeitiger Analyse der momentanen Eigenschaften der Kommunikationsinfrastruktur. Zusammen mit einer KI-basierten Eindringlingserkennung, einem hardwarebasierten Sicherheitsmodul und intelligenten Wiederherstellungsmechanismen entsteht eine widerstandsfähige Gesamtarchitektur. Die Projektergebnisse helfen widerstandsfähige Kommunikationssysteme aufzubauen und stärken so die Sicherheit von Wirtschaft und Gesellschaft sowie die technologische Souveränität in Deutschland und Europa.

Das Projekt RILKOSAN ist eine Kooperation der consider it GmbH, der Giesecke & Devrient GmbH, der Krohne Innovation GmbH, U-Glow sowie den Instituten für Technische Informatik und für IT-Sicherheit der Universität zu Lübeck.

Dieses Projekt wird unter dem Förderkennzeichen 16KISR010K vom BMBF gefördert.

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